Resopal: Ready to take off
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Gesellschafterwechsel stellt Weichen fĂĽr weiteres Wachstum
Der Schichtstoffhersteller Resopal aus GroĂź-Umstadt kann voll durchstarten. Seit 1. November 2012 gehört das UnterÂnehmen zu der neu gegrĂĽndeten Wilsonart International Holding, LLC. Die Gruppe fasst das gesamte ehemals komÂplett zu Illinois Tool Works (ITW) gehörende Geschäftsfeld der Dekorativen Schichtstoffe zusammen und befindet sich mit 51 Prozent nun mehrheitlich im Besitz des FondsverÂwalters Clayton, Dubilier & Rice (CD&R). Das teilte Resopal-GeschäftsfĂĽhrer Christof Rauen am 2. November 2012 wähÂrend eines Pressegespräches in GroĂź-Umstadt mit.
Rauen sieht in der neuen Konstellation beste VoraussetzunÂgen, um Investitionen am deutschen Standort zu tätigen und Innovationen, wie beispielsweise „SpaStyling“ als wasserfesÂtes, ultraleichtes Raumgestaltungsmaterial, von dort aus in die Welt zu tragen. Das helfe dem größten deutschen Schichtstoffhersteller, dem Wettbewerbsdruck in Zukunft standzuhalten. ITW hatte seine Mehrheitsanteile mit sehr guten Prognosen an CD&R abgegeben, sah allerdings keine Chancen fĂĽr weiteres Wachstum auf der Basis strategischer Akquisitionen. Mit dem finanzstarken Gesellschafter im RĂĽÂcken könne man nun organisches Wachstum generieren und forcieren.
Erste Investitionen setzt Resopal bereits um. Dazu gehören eine notwendige EDV-Umstellung und Umbauarbeiten am Eingangsgebäude in Groß-Umstadt, das bald unter anderen ein Schulungszentrum und ein Schichtstoffmuseum beherbergen soll. Daran schließen sich Maßnahmen an, die den Mitarbeitern die Arbeit erleichtern und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens erhöhen sollen.
Im Moment sieht Christof Rauen sein Unternehmen gut aufÂgestellt. Die Mitarbeiterzahl liege konstant bei knapp 640. FĂĽr 2012 rechnet er mit einem Umsatz von 143 Millionen Euro. Das sei zwar fast Vorjahresniveau, aber die Zahlen täuschten ĂĽber eine Volumensteigerung hinweg. InnerÂhalb des Unternehmensverbundes ausgelagerte Aufträge wurden mit Neugeschäften kompensiert.
FĂĽr das nächste Jahr gelte es, die fĂĽr Resopal relevanten Geschäftsbereiche KĂĽche & Bad, Innenausbau & TĂĽren, Transportation sowie das auf international einheitliche Corporate Identity ausgerichtete Objektgeschäft groĂźer HoÂtelketten und Restaurants auszubauen. Rauen rechnet daÂmit, dass die Rohstoffpreise insbesondere beim MelaminÂharz weiter steigen werden.
Bei nachhaltigen Produkten „den Entwicklungen weit voraus“
Unabhängig von Preissteigerungen beim Melaminharz, jeÂdoch auch nicht frei von den TĂĽcken der Zulieferer, entwiÂckelt sich das ökologische Raumgestaltungsmaterial „RE-Y-STONE“. Zusammen mit dem Partner Dekodur, Hirschhorn, entwickelte man zwei neue Oberflächen in Form von BaumÂrinde und Schindeln, die Anfang 2013 verfĂĽgbar sein werÂden. Die besseren FlieĂźeigenschaften des Naturharzes erÂmöglichen lebendige naturnahe Strukturen, die sich – tyÂpisch fĂĽr Naturprodukte – von Platte zu Platte unterscheiden dĂĽrfen.
DarĂĽber hinaus peilt Resopal zahlreiche WeiterentwicklunÂgen am Produkt an. Wolle man aber den Pfad der hundertprozentigen Nachhaltigkeit und Ă–kologie nicht verÂlassen, sind Lösungen von Zulieferern gefragt. Diese bezieÂhen sich auf die Farbenvielfalt recycelter Papiere, auf bioloÂgische Träger, Verbundelemente und Folien oder ökologiÂsche Klebstoffe. „Möglicherweise sind wir hier den EntwickÂlungen aber weit voraus“, so Rauen. Er betonte, dass es sich bei „RE-Y-STONE“ um ein komplett anderes MaterialÂsystem handelt als Schichtstoff. Diese Botschaft wolle man in Zukunft noch stärker in den Markt tragen.
Mit dem Konzept der passiven RaumkĂĽhlung stellte Resopal zum Pressegespräch in einer Studie auch eine neue, mit KooperationspartÂnern entwickelte Funktionsplatte fĂĽr den Innenausbau vor. Sie enthält Paraffine, die sich der Umgebungstemperatur mit verändertem Aggregatzustand anpassen und dabei Wärme oder Kälte abgeben. So pendelt sich die Temperatur im Raum automatisch ohne Energieverluste im Komfortbereich ein. Das Verbundelement schafft die Voraussetzungen, um Klimaanlagen energetisch abzuspecken oder ganz darauf zu verzichten.
„denk.werkstatt 2012“
Im Anschluss an das Pressegespräch lud Christof Rauen zur zwölften „denk.werkstatt“ ein. Das Zusammentreffen von mehr als 400 Kreativen aus den Bereichen RaumgestalÂtung, Architektur und Design stand in diesem Jahr unter dem Motto "frei.geist:regel.werk" und griff die Dialektik zwischen freiem, originellem und zugleich konsensfähigem, geregelÂtem Denken auf. Zu Highlights avancierten die Vorträge von Professor Dr. Marc Erich Latoschik, Mathematiker und InÂformatiker, von JĂĽrgen Schenk, Director Chief Engineer bei Mercedes-Benz, von der Allgemeinmedizinerin Dr. Stefanie Gurk sowie von Monika Lepel vom ArchitekturbĂĽro Lepel & Lepel, Köln. Professor Rudolf Schricker, Vizepräsident des BDIA, fĂĽhrte durch das Programm. Christof Rauen setzt mit der Veranstaltung die Tradition des Unternehmens fort und peilt bereits jetzt den 8. und 9. November 2013 als nächsten Termin fĂĽr die „denk.werkstatt“ an.
Bildtext 1: Resopal-Geschäftsführer Christof Rauen stand den Journalisten am 2. November 2012 Rede und Antwort zu den Umstrukturierungen innerhalb der Wilsonart-Gruppe und deren Auswirkungen auf Resopal. Foto: Resopal
Bildtext 2: FĂĽr die Kollektion des ökologischen RaumgestalÂtungsmaterials „RE-Y-STONE“ entwickelte Resopal zusamÂmen mit dem Partner Dekodur, Hirschhorn, zwei neue OberÂflächen in Form von Baumrinde (rechts) und Schindeln, die Anfang 2013 verfĂĽgbar sein werden. Foto: Resopal
Bildtext 3: Mit dem Konzept der passiven RaumkĂĽhlung stellte Resopal zum Pressegespräch am 2. November 2012 in einer Studie eine neue, mit Kooperationspartnern entwickelte FunktionsÂplatte fĂĽr den Innenausbau vor. Das Verbundelement schafft die Voraussetzungen, um Klimaanlagen energetisch abzuÂspecken oder ganz darauf zu verzichten. Foto: Resopal
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